Derzeitiges Sparprogramm gerade noch erträglich
Wien (OTS) - "Der SLÖ spricht sich klar gegen die Budgetkürzung im Bildungsbereich aus", so Patrick Wolf, Vorsitzender des SLÖ (Sozialdemokratischer LehrerInnenverein Österreichs). Die jetzt in mehreren Gipfeln im Bildungsministerium erarbeiteten Maßnahmen sind jedoch für Wolf "gerade noch" zu ertragen. "Auch wenn der Ansatz, die Sparvorgabe großteils durch finanzielle Mittel für den Ausbau der Ganztagsschule abzudecken als falsches Signal verstanden werden könnte, ist es eine sehr verträgliche Lösung. Immerhin handelt es sich dabei um Gelder, die bis dato nicht abgerufen wurden und daher de facto jetzt auch niemanden weggenommen werden müssen. Darüber hinaus besteht die Zusage, dass diese finanziellen Mittel bis 2018 für den Zweck des Ausbaus der Ganztagsschulen wieder zur Verfügung stehen sollen."
SLÖ Beschluss gegen Verländerung
Die Auflösung der Landesschulräte als Sparpotenzial zu sehen, ist für Wolf nicht nachvollziehbar - genauso wie die Behauptung, man könne dadurch 1500 Arbeitsplätze einsparen. "Es kann nicht ernsthalft angenommen werden, dass die Arbeit von 1500 MitarbeiterInnen in Zukunft von vermeintlich unausgelasteten Landesbediensteten nebenbei übernommen werden kann", so Wolf, der in diesem Vorschlag auch eine demotivierende Botschaft an die Bediensteten in den Landesschulräten sieht: "Was ihr macht, können andere auch nebenbei erledigen!"
Nach Wolf geht es bei diesem Vorschlag viel mehr um Macht und Eigeninteressen. "Es kann nicht sein, dass in einem kleinen Land wie Österreich, Bildungsföderalismus einkehrt, der letztendlich neun unterschiedliche Bildungslandschaften zur Folge hat, in welchen unterschiedlichste Bedingungen für SchülerInnen und LehrerInnen herrschen." Wolf weist auf den Beschluss der SLÖ-Bundeskonferenz aus dem Jahr 2009 hin, der sich eindeutig gegen eine Verländerung der Bildung ausspricht.
Zufrieden zeigt sich Wolf, dass dieser Sparansatz nun vom Tisch ist und die Verwaltung stattdessen nach zu bereinigenden Doppelgleisigkeiten geprüft werden soll. "Das ist ein vernünftiger Ansatz, der jedoch nicht das Sparen, sondern eine schnellere Verwaltung und die Entlastung der MitarbeiterInnen vorrangig zum Ziel haben soll", so Wolf abschließend.