Wien (OTS/SK) - Von der groß angekündigten Entlastungsoffensive für die Schulleitungen vom Herbst 2022 ist in der Realität wenig angekommen: Das ausgesprochene Ziel, den Beruf zu attraktiveren, wurde klar verfehlt – stattdessen gibt es immer mehr Bürokratie an den Schulen, wie beispielsweise ein aktueller Erlass aus dem Bildungsministerium zeigt. Nun erklärt Bildungsminister Polaschek, dass er bereits Maturant*innen für den Lehrberuf gewinnen will. SPÖ-Bildungssprecherin Petra Tanzler kritisiert die heute im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierte Kampagne: „Viele Absolvent*innen schlagen aufgrund der schwierigen Arbeitsbedingungen nach der Ausbildung einen anderen Berufsweg ein. Hier müssen wir einhaken, um den Personalmangel nachhaltig zu bewältigen.“ ****
SPÖ-Bildungssprecherin Petra Tanzler zeigt die leeren Worte des Bundesministers für Bildung auf: „Noch im Oktober versprach Minister Polaschek Unterstützung für die Schuldirektor*innen. Jetzt verlangt er völlig überraschend einen neuen, massiv verkürzten Zeitplan.“ Dieser neue Zeitplan ergibt sich aus einem aktuellen Erlass des Bildungsministeriums, wonach Vorbereitungsarbeiten drei Monate früher als geplant erledigt werden müssten. Es sei zudem „zynisch“, so Tanzler, wenn der Bildungsminister bei Schüler*innen um Personal werbe, während die Lehrer*innen im bürokratischen Aufwand geradezu ersticken.
Thomas Bulant, Vorsitzender von SLÖ und FSG-Lehrer*innen kennt die Situation an den Schulen: „Aufgrund einer verunglückten Dienstrechtsnovelle verändert das Ministerium kurzfristig den Zeitplan für die Vorbereitungsarbeiten für das nächste Schuljahr. Die Bildungsdirektionen wurden in einem Sicherstellungserlass angewiesen die Arbeiten, für die sie bisher das gesamte Sommersemester Zeit hatten, nun schon bis Ende März abzuschließen.“
Diese neuerliche Zusatzbelastung reiht sich ein in die lange Liste an bürokratischen Aufgaben an den Schulen: Diensteinteilungen trotz Personalmangels, Corona-Aufräumarbeiten, Umstellung auf ein neues Personalbewerbungsverfahren und die Ausarbeitung von Black-Out- und Qualitätssicherungskonzepten. Bulant: „Die Schulleiter*innen sind mehr als ausgelastet.“ Die Belastungen träfen aber nicht nur die Schulleitungen, sondern auch ihre pädagogischen Teams und somit direkt die Arbeit in den Klassen. „Diese Arbeitsbedingungen führen sicher nicht dazu, dass junge Menschen den eigentlich schönsten Beruf in diesem Land anstreben“, so Bulant.
Die Vertreter*innen von SPÖ und SLÖ waren sich heute bei Gesprächen im Parlament einig, dass sich das Berufsbild von Lehrerpersonen und Schulleiter*innen wieder mehr an der Pädagogik und weniger an bürokratischen Managementaufgaben orientieren müsse. „Um junge Menschen für den Lehrberuf zu begeistern, müssen die Arbeitsbedingungen endlich verbessert werden, anstatt nur auf oberflächliche Werbekampagnen zu setzen“, so Tanzler und Bulant unisono. (Schluss) ts/ls
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Bundeshauptversammlung fordert eine bildungspolitische Renaissance im Sinne der Kinder und Jugendlichen.
Wien (OTS) - Bei der gestrigen Bundeshauptversammlung des SLÖ wählten die Delegierten der Landesvereine sowie der Fach- und Berufsgruppen MMag. Dr. Thomas Bulant erneut zum Bundesvorsitzenden. Bulant, der sich über 98,5 % Zustimmung freuen durfte, forderte einen Paradigmenwechsel in der Bildungspolitik ein: "Damit Schulen unsere Kinder auf die Zukunft vorbereiten können, müssen sie sich selbst von Lern- in Lebenswelten verändern, in denen das Interesse am Individuum vor die reine Fachorientierung und die Lernbegleitung vor die Lernkontrolle gereiht werden." Laut Bulant werden dies Pädagoginnen und Pädagogen nur dann umsetzen können, wenn die Bundesregierung möglichst rasch die Ausbildung von Lehrkräften insbesondere im Bereich der schulpraktischen Studien qualitativ verbessert und die Universitäten ihren Widerstand gegen die erlebte Praxis aufgeben müssen. Die Bundeshauptversammlung, die den SLÖ in einen Verein für alle sozialdemokratischen Lehrenden Österreichs öffnete, appellierte an Regierungs- und Oppositionsparteien Bildungsfragen wieder vermehrt Aufmerksamkeit zu schenken und in die Jugend zu investieren: "Koste es, was es brauche!"
Thomas Fitzko BEd
Bundessekretär des SLÖ (Sozialdemokratische Lehrende Österreichs)
In Sorge um Gesundheit und Pädagogik stellt der SLÖ erneut fünf Forderungen.
Wien (OTS) - „Österreichweit steigen die Infektionszahlen – und mit ihnen auch die Verunsicherung und Angst vor einer Erkrankung in den Schulen. Darunter leidet selbst im Präsenzunterricht die Pädagogik. Distanz schwächt die für Kinder wichtige Beziehungsarbeit“, zeigt Thomas Bulant, Bundesvorsitzender des SLÖ, auf. „Die Schule kann aufgrund der Pandemie vieles nicht mehr bieten, was die Schüler/innen in ihrem Kompetenzerwerb motiviert und unterstützt. Gesunde und geschützte LehrerInnen allein können Lerndefizite innerhalb der Corona-Generation minimieren.“
Daher fordert der SLÖ im Vorfeld zukünftiger Lockdown-Verschärfungen von der Bundesregierung:
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Lehrer*innen befürworten Schulstartstrategie von SPÖ-Hammerschmid
Wien (OTS) - „95 Millionen Euro würde ein SPÖ-geführtes Bildungsministerium investieren, damit alle Lehrer*innen ins Screening Programm mit periodischen Testungen aufgenommen und alle Schüler*innen mit Test-Kits ausgestattet werden könnten. Wir unterstützen das von uns mitausgearbeitete Schulstartkonzept von Sonja Hammerschmid inklusive der Hygienevorschriften und fordern Minister Faßmann auf, die vorgeschlagenen Fast-Lane-Testungen zu finanzieren und damit zur Sicherheit an unseren Schulen in Corona-Zeiten beizutragen“, kommentiert Thomas Bulant, Gewerkschafter und Vorsitzender der sozialdemokratischen Lehrer*innen, das Testkonzept der SPÖ.
„Die Ankündigungspolitik des letzten Semesters kann sich Heinz Faßmann für das neue Schuljahr sparen, denn Schulleitungen und ihre Teams sind es leid, aus dem Bildungsministerium Versprechungen zu hören und dann alles selbst richten zu müssen. Unsere Schüler*innen und Lehrer*innen sind es wert, im Verdachtsfall sofort durch ambulante Testteams getestet und innerhalb von 24 Stunden über ihren Gesundheitszustand informiert zu werden.“
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MMag.Dr. Thomas Bulant
SLÖ-Bundesvorsitzender
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Pressekonferenz mit Sonja Hammerschmid
Die Schulleiter/innen von Österreichs Pflichtschulen fordern: Pädagogik statt Bürokratie!
„95 Prozent aller befragten Schulleiter/innen an Pflichtschulen beklagen, dass die pädagogische Leitung einer Schule durch Bürotätigkeiten, Dokumentationen und zentral verordnete Abfragen und Testungen zunehmend in den Hintergrund verdrängt wird“, zitiert Gewerkschafter Thomas Bulant aus einer Befragung von FSG und SLÖ an rund 3700 österreichischen Pflichtschulen. Seine Anklage lautet: „Die Bürokratie bringt unsere Schulen um. Schulleiter/innen werden als Buchhalter und Schreibkräfte der Schulverwaltung missbraucht.“ 90 Prozent der Befragten weisen laut Umfrage darauf hin, dass ihre pädagogische Expertise verdrängt wird. Neue Aufgabenstellungen für die Schulleitung erfolgen laut 96 Prozent der Befragten Schlag auf Schlag ohne ausreichende Unterstützung und Planungsgrundlagen sowie ohne Rücksicht auf die Herausforderungen des täglichen Schulbetriebs und die zeitlichen Ressourcen am Standort.
„Die Beteiligung von 26 Prozent aller Schulleiter/innen an unserer Befragung unterstreicht, wie groß die Sorge ist, dass unsere Schulen vor dem pädagogischen Kollaps stehen. Lehrer/innen bräuchten bei Lernproblemen und Verhaltensauffälligkeiten die pädagogische Unterstützung durch die Schulleitung. Aber dafür bleibt kaum Zeit“, sagt Bulant. „Die aktuellen Ereignisse rund um die Gewalt an einigen Schulen belegen, dass Schulleiter/innen nicht unter Aktenordnern verschüttet werden dürfen, sondern an die Seite von Kindern und Lehrer/innen gehören.“ Um eine Re-Pädagogisierung der Direktionen erzielen zu können, wünschen sich 95 Prozent der Befragungsteilnehmer/innen mehr Unterstützung seitens des Minsteriums und der Gewerkschaft.
Wer bei Gewalt an Schulen die Schuld nun bei der Schulleitung sucht, entlässt die Politik aus ihrer Pflicht.
„Vorfälle wie der aktuelle an einer Bundesschule dürfte es laut Schulunterrichtsgesetz gar nicht geben. § 56 beauftragt die Schulleitungen, Lehrer/innen in ihrer Unterrichts- und Erziehungsarbeit zu beraten und für Ordnung in der Schule zu sorgen“, sagt Thomas Bulant, SLÖ-Vorsitzender, Gewerkschafter und Pflichtschullehrer. „Es grenzt jedoch an politischen Amtsmissbrauch, wie Schulleiter/innen bei der Erfüllung der gestellten Aufgaben seitens des Ministeriums behindert werden.“
Laut Bulant verbringen die Schulleiter/innen von Pflichtschulen rund 80% ihrer Arbeitszeit mit administrativen Tätigkeiten, Anfragebeantwortungen und bildungspolitischen Innovationen, die seitens des BMBWF und ihrer Dienststellen an sie herangetragen werden. „Schulleiter/innen sind heute Buchhalter und verlängerter Arm des Minoritenplatzes. Das Pädagogikpaket 2018 hat die Grundschulreform 2016 und das Autonomiepaket 2017 bereits wieder teilweise abgelöst und die Direktor/innen erneut in die Pflicht genommen.“ Wie sehr die pädagogische Schulleitung seitens der Politik verunmöglicht wird, will Bulant demnächst infolge einer österreichweiten Erhebung vorlegen.
„Schüler/innen und Lehrer/innen brauchen eine pädagogische Leitung. Das Ministerium muss die Bürokratie an Schulen einschränken“, fordert Bulant. „Ansonsten bringt es die Schulen um.“
Nachfragehinweise:
MMag. Dr. Thomas Bulant
Vorsitzender des SLÖ
Löwelstraße 18
1010 Wien
Vorsitzender der APS-FSG
Schenkenstraße 4/5
1010 Wien
T: 069919413999
SLÖ befürwortet einen Ethikunterricht für alle.
Wien (OTS) - „Ein verpflichtender Ethikunterricht lediglich als Ersatz für den Religionsunterricht greift zu kurz“, fasst Bundesvorsitzender Thomas Bulant die im SLÖ seit Jahrzehnten bestehende Haltung zusammen. „Die österreichische Verfassung kennt keine Religionspflicht, sondern eine Religionsfreiheit. Daher kann an die Stelle der nicht konstituierten Glaubenspflicht auch kein anderer Pflichtunterricht treten. Artikel 14, Absatz 5a nennt jedoch Demokratie, Humanität, Solidarität, Friede und Gerechtigkeit sowie Offenheit und Toleranz gegenüber den Menschen als zu vermittelnde Grundwerte der österreichischen Schule.” Der SLÖ sieht laut Bulant in einem Ethikunterricht für alle die Chance, dass Schüler/innen in einer immer mehr auseinander driftenden Gesellschaft, orientiert an sozialen, religiösen und moralischen Werten, befähigt werden, Verantwortung für sich selbst, Mitmenschen, Umwelt und nachfolgende Generationen zu übernehmen.
„So wie die Menschenrechte unteilbar sind, hat auch ein Ethikunterricht für alle seine Bedeutung, damit unsere Schüler/innen den Umgang mit Unterschieden auf Basis gemeinsamer Werte lernen“, gibt Bulant die Meinung vieler Schulleiter/innen und Lehrer/innen wieder.
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SLÖ beschließt auf seiner Bundeshauptversammlung die Verteidigung und den Ausbau schulautonomer Rechte.
Wien (OTS) - Auf seiner Bundeshauptversammlung in Kärnten am 10. November 2018 hat der SLÖ mit dem Leitantrag „Bildung braucht Freiheit“ die Weichen für seine bildungspolitische Arbeit der nächsten Jahre gestellt. Der wieder gewählte Vorsitzende Thomas Bulant schwor die Delegierten darauf ein, die Interessenvertretung an den Schulen zu verstärken und sich für die schulautonomen und individuellen Rechte der Pädagoginnen und Pädagogen einzusetzen.
Der beschlossene Leitantrag im Detail:
„Aufgrund der seit dem Dezember 2017 erfolgten Maßnahmen des BMBWF stellt der SLÖ fest, dass die Bundesregierung die Autonomie für die Schulstandorte nicht ausgebaut, sondern zugunsten einer zentralistischen Anordnungskultur eingeschränkt hat. Gleichzeitig verstärkt die Regierung mittels organisatorischer Maßnahmen die im österreichischen Schulsystem vorhandene Zweiklassengesellschaft. Diese vor allem ideologisch motivierten Einschnitte sind begleitet von einer Geringschätzung eines über Jahrzehnte erfolgten Engagements in Schulentwicklungsprojekten und Schulversuchen, um die österreichische Schule fair, leistungsgerecht und schüler/innenzentriert zu gestalten.
Die Schulen und ihre vielfältigen Herausforderungen brauchen hingegen Anerkennung ihrer Leistungen im fairen Vergleich und die Freiheit im Sinne von Unterricht und Erziehung standortspezifisch entscheiden zu können. Der SLÖ spricht sich daher dafür aus, dass die Entscheidungsrechte von Schulpartnern erhalten und ausgebaut werden, und fordert von der Bundesregierung für unsere Schulen eine Umkehr vom bisher eingeschlagenen Weg:
Rückfragen & Kontakt:
Astrid Pany, MA
Bundessekretärin des SLÖ
Löwelstraße 18
1010 Wien
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