Mit kindgerechter Schule können wir uns bildungsideologische Festungen ersparen!

 

Lehrer und Großvater Thomas Bulant antwortet dem ÖVP-Bildungssprecher.

Wien (OTS) - Sehr geehrter Herr Professor Taschner!

Zum wiederholten Male haben Sie heute in einer Presseaussendung der Wissenschaft, den Schulsystemen außerhalb des deutschen Sprachraums und meinen Erfahrungen als Lehrer, Vater und Großvater widersprochen. Wenn Sie ein Nein zu Ziffernnoten als Abschaffung des Leistungsgedankens bezeichnen, frage ich Sie, warum Volksschulkinder wie mein sechsjähriger Enkel noch immer Freude am Lernen haben und gerne Leistung erbringen, obwohl sie in ihren Schulnachrichten keine einzige Note stehen hatten?

Wenn Sie die Weichenstellung für Kinder mit 10 Jahren weiterhin präferieren, frage ich Sie, warum manche Eltern der oben genannten Kinder bereits in der 1. Klasse bezüglich dieser Entscheidung auf der 4. Schulstufe nervös werden? Warum sprechen Sie einer gemeinsamen Schule die Berechtigung ab, obwohl alle Kinder eine solche 4 Jahre in der Volksschule besuchen? Warum beschäftigen Sie sich nicht einmal in der ÖVP damit, wie eine Langform Pflichtschulzeit aussehen könnte, wenn eine überwiegende Anzahl der betroffenen Lehrerinnen und Lehrer gerade in einer ÖBV-Studie die Lebensentscheidung mit 10 Jahren in Frage gestellt hat?

Wie heißt es frei nach Shakespeare? Etwas ist faul in Ihrem bildungsideologischen Schulbild. Unsere Lehrerinnen und Lehrer können Freude am Lernen erwecken und erhalten, wenn sie nicht andauernd von „Gott Kupfer“ und kinderfeindlichen Ideologen durch Mauern behindert werden. Leistung und Qualifizierungen sind in einer kindgerechten Schule möglich. Dazu braucht es weder 5 arabische Ziffern noch die Belastung der ganzen Familie von 10-jährigen Kindern.

Hochachtungsvoll
MMag. Dr. Thomas Bulant
Bundesvorsitzender FSG-SLÖ 

Im Fokus: Baustelle Bildung

Bundessekretär Thomas Fitzko mit Minister Polaschek in einem Doppelinterview zur L-Ausbildung.


Mehr Volksschullehrer/innen braucht das Land

SLÖ fordert aufgrund der PISA-Ergebnisse Investitionen in die Grundschule.

Wien (OTS) - Anfangs Dezember ist PISA-Zeit. Der Minister lobt sich und seinen Vorgänger. Die Oppositionsparteien prügeln ihn. Die Öffentlichkeit analysiert. Was fehlt seit Jahrzehnten? Jene bildungspolitischen Taten, die die Bildungskarrieren aller Kinder dieses Landes maßgeblich fördern könnten. „Wir benötigen am Beginn der Pflichtschulzeit kleinere Lerngruppen bzw. eine Verdoppelung der eingesetzten Lehrer/innen“, fordert Thomas Bulant, Bundesvorsitzender der „roten“ Pädagoginnen und Pädagogen. „In Taferlklassen mit 25 Kindern und mehr können die Entwicklungsunterschiede zum 6. Lebensjahr, die fünf bis sechs Jahre ausmachen, von einer Lehrkraft allein nicht mehr ausgeglichen werden. Auch Deutschförderklassen mit bis zu 20 Schüler/innen können das nicht halten, was das Ministerium verspricht.“

Seit mehr als 10 Jahren fordern demzufolge SLÖ und FSG in der Gewerkschaft der Pflichtschullehrer/innen mehr Investitionen in die Volksschulen. „Der höhere Bedarf an Volksschullehrerinnen und Volkschullehrern ist aber nicht nur eine Frage der Ressourcen, die Finanzausgleichsverhandlungen sind diesbezüglich leider gescheitert, sondern auch der Bildung von Pädagoginnen und Pädagogen“, hält Bulant fest. „Dazu ist eine quantitative und qualitative Reform der Ausbildung in beiden Studienabschnitten notwendig, damit Lehrpersonen von Anfang an für die Praxis gerüstet als Vollzeitlehrkräfte arbeiten können.“ Da sich die aktuelle Bundesregierung diesbezüglich gegenseitig blockiert, hofft Bulant auf den neuen Parteivorsitzenden der SPÖ. „Mit Andi Babler habe ich vor kurzem erstmals einen Vorsitzenden auf einem Parteitag erlebt, der Kinder ins Zentrum seiner Zukunftspolitik für Österreich stellen möchte. Ich hoffe, er holt diese Presseaussendung des SLÖ hervor, wenn er Kanzler ist“, Bulant mit Augenzwinkern.

 

 

Unterrichtsausschuss spricht sich einstimmig für Kinderschutzkonzepte an Schulen aus

Umfassende Gewaltprävention durch Kinderschutzteams an allen Schulen

Wien (PK) - Eine Regierungsvorlage zu verpflichtenden Kinderschutzkonzepten an Schulen wurde im Unterrichtsausschuss heute einstimmig angenommen. Ebenso einstimmig angenommen wurde eine Regierungsvorlage zur Aufnahme neuer Ausbildungen im Bereich der Elementarpädagogik in das Anstellungserfordernisse-Grundsatzgesetz.

Kinderschutzkonzepte zur Gewaltprävention an Schulen

Mit einer Änderung des Schulunterrichtsgesetzes soll für jede Schule die Erstellung und Umsetzung eines Kinderschutzkonzepts vorgeschrieben werden, das die Schüler:innen vor physischer, psychischer und sexualisierter Gewalt an Schulen bewahren soll (2200 d.B.) Jede Schule erstellt ihr eigenes Kinderschutzkonzept. Im Zuge der Konzepterstellung sind die Festlegung eines Verhaltenskodex, die Durchführung einer Risikoanalyse, die Zusammenstellung eines Kinderschutzteams sowie eine Definition der Vorgangsweise bei möglichen Gefährdungen vorgeschrieben. Die Kinderschutzkonzepte zielen einerseits darauf ab, Schüler:innen vor Gewalt durch Erwachsene zu schützen, aber auch vor Gewalt untereinander.

Um sicherzustellen, dass die Schule ein Ort der Sicherheit und Entfaltung ist, werden mit verpflichtenden Kinderschutzkonzepten  neue Präventionsmaßnahmen gegen Gewalt geschaffen, betonte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP). Gefahren sollen so rasch identifiziert und die Schulen mit der Schaffung einfacher und einheitlicher Strukturen aktiv bei der Gewaltprävention unterstützt werden.

Yannick Shetty (NEOS) bezeichnete die Regierungsvorlage als Anlassgesetzgebung. Er verwies auf die Kritik von Kinderschutzeinrichtungen, die laut ihm bemängeln, dass für die Umsetzung der Kinderschutzkonzepte kein zusätzliches Budget vorgesehen sei. Shetty sieht die Gefahr, dass sich die Kinderschutzkonzepte zu einem "weiteren Bürokratiemonster" ohne tatsächliche Wirkung entwickeln könnten. Weiters kritisierte er scharf, dass in Bezug auf die Abschätzung der Wirkungsdimension in der Regierungsvorlage davon ausgegangen werde, dass weniger als 1000 Kinder und Jugendliche von den neuen Maßnahmen betroffen sein werden. Dies sei für ihn nicht nachvollziehbar, da die Kinderschutzkonzepte an allen Schulen etabliert und damit für alle Schüler:innen zur Anwendung kommen sollten.

Nico Marchetti (ÖVP) nannte die "Aufregung" Shettys über die Abschätzung der Wirkungsdimension eine "konstruierte Moraldebatte" und verwies auf die Erläuterungen zur Regierungsvorlage, in denen zu lesen sei, dass "indirekt alle Schüler:innen" von der neuen Regelung betroffen sein werden. Die Zahl der tatsächlichen Fälle von Gefährdung, soweit bekannt, liege jedoch bei einigen Einzelfällen. In der Analyse der Wirkungsdimension werde daher von der Zahl jener ausgegangen, die durch die neuen Maßnahmen vor Gewalt geschützt werden können.

Es sei wichtig, dass Kinder von klein auf ihre Rechte kennen, betonte Sibylle Hamann (Grüne). Aus Sicht der Grünen sei es daher wichtig gewesen, im Gesetzentwurf von einem "breiten" Gewaltbegriff auszugehen, der unter anderem auch psychische Gewalt, wie beispielsweise Mobbing der Schüler:innen untereinander, beinhalte. Zudem sei der Entwurf laut Hamann in enger Zusammenarbeit mit Kinderschutzorganisationen entstanden. Die Kinderschutzkonzepte würden partizipativ an jedem Standort entwickelt, dies sei bereits als Teil des Kinderschutzes zu sehen, so Hamann. Zur Gewaltprävention gehöre auch die Stärkung der Resilienz der Schüler:innen, sagte Faika El-Nagashi (Grüne). Dazu zähle auch Extremismusprävention, für die es bereits budgetäre Mittel gebe. Daher sei der verschränkte Einsatz von finanziellen Ressourcen zielführend.

Kritik "am Fehlen zusätzlicher Mittel" für die Umsetzung der Kinderschutzkonzepte übte auch die SPÖ. Klaus Köchl wollte von Minister Polaschek wissen, wie Lehrer:innen mit dem zusätzlichen Mehraufwand umgehen sollten und fragte, ob es tatsächlich an jeder Schule ein eigenes Kinderschutzteam geben werde. Zudem bemängelte er, dass bei der Entwicklung des Gesetzentwurfs zu wenig auf die Schulpartner eingegangen worden sei. Petra Tanzler (SPÖ) pochte darauf, dass die auf dem Gesetz basierende Verordnung zeitnahe kommen müsse, sodass den Schulen genug Zeit für die Umsetzung bleibe.

Bundesminister Martin Polaschek erklärte, dass kein zusätzliches Budget für die Kinderschutzkonzepte vorgesehen sei, da durch die neuen Maßnahmen vor allem Kosten für Weiterbildung des Lehrpersonals erwartet werden und es bereits ein sehr umfangreiches Budget für Weiterbildungsmaßnahmen gebe. Daher wolle man beim bestehenden Weiterbildungsangebot einen Schwerpunkt auf das Thema Kinderschutz legen. Zur Frage von Klaus Köchl (SPÖ), ob es an jeder Schule ein Kinderschutzteam geben werde, sagte Polaschek, dass für Kleinschulen die Etablierung eines Kinderschutzteams innerhalb eines Schulclusters vorgesehen sei, da es nicht zweckmäßig sei, wenn alle Personen an einer Schule dem Kinderschutzteam angehören. Die genauen Details dazu würden in der Verordnung zu definieren sein.

FPÖ-Abgeordneter Hermann Brückl kritisierte, dass die Formulierungen in der Gesetzesvorlage sehr offen seien. Er sehe darin die Gefahr, dass die Kinderschutzkonzepte beispielsweise bei künftigen Pandemien für Anlassgesetzgebung verwendet oder zum Erlass für Kleidervorschriften herangezogen werden könnten. Zudem wollte Brückl von Bildungsminister Martin Polaschek wissen, welche Konsequenzen bei Missachtung der im Kinderschutzkonzept festgeschriebenen Regeln vorgesehen seien.

Polaschek erklärte, dass man bewusst auf möglichst breite Formulierungen gesetzt habe, um den Schulen die Möglichkeit zu geben, autonom zu entscheiden, was sie im jeweiligen Kinderschutzpaket festschreiben wollen. Für Kleiderordnungen sei das Konzept nicht gedacht, diese können von Schulen ohnehin bereits jetzt beschlossen werden. Die Konsequenzen bei Fehlverhalten seien im Dienstrecht der Lehrer:innen sowie in den Schulordnungen bereits klar geregelt. Es gehe darum, Gefährdungen und Notsituationen durch die Kinderschutzkonzepte möglichst rasch erkennen zu können. Die Erstellung der Konzepte sei ein breiter Prozess, in dem die Schulpartner gut einzubinden seien, um von möglichst vielen Personen mitgetragen zu werden.

Anerkennung der neuen Ausbildungen in der Elementarpädagogik

Damit Absolvent:innen von neu geschaffenen Ausbildungen im Bereich Elementarpädagogik ihre berufliche Tätigkeit als gruppenführende Elementarpädagog:innen aufnehmen dürfen, wurde einstimmig beschlossen, diese neuen Ausbildungen in das Anstellungserfordernisse-Grundsatzgesetz aufzunehmen (2203 d.B.).

Bildungsminister Martin Polaschek betonte die Bedeutung von gut ausgebildetem Personal im Bereich der Elementarpädagogik und nannte es einen Meilenstein, dass nun, wie von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) angekündigt, € 4,5 Mrd. in den Bereich der Kinderbetreuung investiert würden.

Petra Tanzler (SPÖ) kritisierte, dass es seitens der ÖVP bereits "mehrfach Ankündigungen und Lippenbekenntnisse" gegeben habe, wenn es um den Ausbau der Kinderbetreuung ging, von denen aber nichts übrig geblieben sei. Daher warnte sie vor einer neuerlichen "Mogelpackung" und stellte die Frage an Bildungsminister Polaschek, ab wann und in welcher Form mit den angekündigten € 4,5 Mrd. zu rechnen sei.

Für Martina Künsberg Sarre (NEOS) ist es ein Meilenstein, dass die ÖVP erkannt habe, dass Elementarpädagogik doch wichtig sei, die angekündigten € 4,5 Mrd. seien hingegen kein Meilenstein, da viel mehr Geld allein für die Elementarpädagogik nötig sei. Es sei jedoch gut, dass sich in diesem Bereich etwas bewege. Nötig sei jedenfalls die Entwicklung eines Stufenplans für die Einsetzung der angekündigten finanziellen Mittel, man solle das Geld nicht einfach an die Länder übergeben. Zudem forderte sie mittelfristig einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem 1. Geburtstag des Kindes sowie die Schaffung von Qualitätsstandards in den Betreuungseinrichtungen.

Sie freue sich darüber, dass es nun erstmals einen breiten Konsens über die Wichtigkeit der Elementarpädagogik gebe, betonte Sybille Hamann (Grüne). Natürlich handle es sich bei den angekündigten € 4,5 Mrd. für die Kinderbetreuung um keine Mogelpackung, diese Investition sei "ernst gemeint". Sie stimme zu, dass es für den Einsatz der Mittel einen Stufenplan brauchen werde.

Hermann Brückl (FPÖ) kritisierte, dass es an Reformen und an  Mut zur Umsetzung fehle. Dringend nötig sei aus seiner Sicht eine Dienstrechtsreform. Zudem sei es inzwischen verwirrend, welche Ausbildung man wählen müsse, wenn man in der Elementarpädagogik arbeiten möchte, da es so viele verschiedene Möglichkeiten gebe.

Agnes Totter (ÖVP) entgegnete, dass es sonderbar sei, wenn kritisiert werde, dass es zu viele Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich der Elementarpädagogik gebe. Bildungsminister Martin Polaschek meinte dazu, dass man aufgrund des Fachkräftemangels versuche, Menschen in verschiedenen Abschnitten ihres Lebens für eine berufliche Tätigkeit im Bereich der Elementarpädagogik zu gewinnen. Daher brauche es viele verschiedene Ausbildungswege. Es werde eine einheitliche Anlaufstelle geschaffen, an der alle Informationen zu den möglichen Ausbildungswegen abrufbar sein werden. Zur Verwendung der angekündigten € 4,5 Mrd. für die Kinderbetreuung sagte Polaschek, dass gemeinsam mit den Ländern und Gemeinden festgelegt werde, wie dieses Geld bestmöglich eingesetzt werde. Man werde sich für einen gemeinsamen Weg betreffend der geforderten Qualitätsstandards einsetzen, jedoch könne man hier nur vermitteln, da die Umsetzung in der Kompetenz der Länder liege.

Anträge der SPÖ (3565/A(E)) und NEOS (3118/A(E)) auf einen Rechtsanspruch auf Elementarbildung ab dem 1. Lebensjahr des Kindes sowie auf weitere Verbesserungen im Bereich der Elementarpädagogik wurden von ÖVP und Grünen mit Verweis auf die angekündigten Investitionen im Bereich der Kinderbetreuung vertagt.

COVID-Berichte zur Kenntnis genommen

Mehrheitlich zur Kenntnis genommen wurden die Berichte zur COVID-19-Bewältigung an Schulen der Monate Mai 2023 (III-965 d.B.) und Juni 2023 (III-992 d.B.). Corona-Antigen-Tests an Schulen gab es in diesem Zeitraum nur noch im Einzelfall zur Abklärung von Verdachtsfällen. Im Mai 2023 schlugen an Schulen 50 von 12.073 Testungen positiv auf das Corona-Virus an. Im Juni 2023 wurden 4.006 Antigen-Testungen an Schüler:innen sowie an Lehr- und Verwaltungspersonal durchgeführt, dabei fielen 14 Tests positiv aus.

Agnes Totter (ÖVP) betonte, dass das Förderstundenpaket zum Aufholen der durch die Pandemie verursachten Lernrückstände von Schüler:innen Früchte getragen habe. Auch Sybille Hamann (Grüne) sagte, dass das Förderpaket die richtige Maßnahme zur richtigen Zeit gewesen sei. Rudolf Silvan (SPÖ) fragte Bildungsminister Martin Polaschek, ob es Konzepte für den Fall gebe, wenn es diesen Herbst und Winter durch eine erneute Krankheitswelle zu vermehrten Ausfällen beim Lehrpersonal komme. Hermann Brückl (FPÖ) verwies auf die Kritik des Rechnungshofs im Zusammenhang mit Mängeln bei der Beschaffung der Corona-Tests für Schulen und fragte Minister Martin Polaschek nach den daraus gezogenen Konsequenzen.

Polaschek erklärte, dass Krankheitsfälle beim Lehrpersonal diesen Herbst vor allem durch Supplierungen abgedeckt werden. Es würden jedoch laufend neue Stellen ausgeschrieben, um den Personalstock weiter aufzubauen, sodass mögliche Ausfälle gut abgedeckt werden können. Die Learnings aus der Pandemie werden laut Polaschek systematisch aufgearbeitet. In Bezug auf die Kritik an der Beschaffung von Corona-Tests erklärte er, dass man aus den Fehlern bei den Notvergaben gelernt habe. Schon bei den darauffolgenden weiteren Vergabeverfahren sei eine ordnungsgemäße Vorgangsweise erfolgt. 

‍Wer für Kinderschutz eintritt, hat in die Bildung zu investieren

 

Wann kümmert sich Minister Polaschek um einen „KLASSE JOB“ für im Dienst befindliche Lehrkräfte?

 Mit dem nächsten Finanzausgleich sind erstmals bedarfsgerechte Ressourcen für die Schulen zur Verfügung zu stellen!

Wien (OTS) - "Jeder von uns kennt die politischen Sonntagsreden, dass die Jugend die wichtigste Ressource für die Zukunft Österreichs sei. 20 Jahre lang haben wir aber erlebt, dass in Finanzausgleichsverhandlungen zwischen den Gebietskörperschaften jeder Kreisverkehr und jede Bodenversiegelung wichtiger waren als unsere Kinder und Jugendlichen", kritisiert Thomas Bulant, Vorsitzender der Sozialdemokratischen Lehrenden Österreichs. "Eltern, Schüler:innen und Lehrer:Innen erwarten sich von den morgigen Verhandlungen ein Bekenntnis zu bedarfsgerechten Ressourcen für die Pflichtschulen."

"Es ist ein Skandal, dass der Bund die Ressourcen bei Inklusion und Sprachförderung nur gedeckelt zur Verfügung stellt und die Bundesländer daher jedem Volksschulkind wichtige Förderung wegen systeminterner Umverteilungen vorenthält", so Bulant. "Wer von Kinderschutz redet, hat dafür nicht nur Konzepte von den Schulen einzufordern, sondern diese mit bedarfsgerechten Ressourcen zu versorgen. Alles andere ist ein Vergehen an der Zukunft unserer Kinder."

Unterstützungsmaßnahmen im Schulalltag und

eine Übernahme der Sozial- und Therapiearbeit durch dafür ausgebildete Kräfte.

„Die derzeitige Fülle an Aufgaben für Lehrpersonen, großteils in ausbildungsfremden Bereichen, zehrt an deren Kräften und hat mit einem Klasse Job nichts zu tun“, kritisiert Bulant.

Die Gemeinschaft der SLÖ-Landes- und Fachgruppen trauert gemeinsam mit der Bundesgeschäftsstelle um 
Franz Turek, Bundesvorsitzender-Stellvertreter seit 2016 und langjähriger Vorsitzender des SLOÖ. 
Wir haben einen Menschen verloren, den wir alle als Kämpfer für eine Schule mit mehr Chancengerechtigkeit für die Schüler:innen und mit besseren Arbeitsbedingungen für die Lehrer:innen geschätzt haben. Er wird uns allen als politischer Mensch, als Kollege, als Freund fehlen. 

 

‍Widrige Arbeitsbedingungen treiben Lehrpersonen aus den Schulen

Wann kümmert sich Minister Polaschek um einen „KLASSE JOB“ für im Dienst befindliche Lehrkräfte?

 „Die Schule funktioniert, wenn die Arbeitsbedingungen den Lehrkräften einen KLASSE JOB ermöglichen“, hält Thomas Bulant, Bundesvorsitzender von FSG und SLÖ, für seine Kolleginnen und Kollegen fest. „Vor genau 20 Jahren haben ÖVP und FPÖ den Beamten ihre Pension gestrichen, ohne im Gegenzug eine Abfertigungskasse zu schaffen, und das Pensionsantrittsalter auf 65 Jahre erhöht, ohne weitere Biennalsprünge im Gehaltsschema einzuziehen.“ Auf den Einsatz von multiprofessionellen Teams für die Schulsozialarbeit, die Schulpsychologie und die medizinische Pflege chronisch kranker Kinder sowie die Therapie traumatisierter Flüchtlinge warten die Schulen seit Jahren vergeblich. Während der Mangel an Ressourcen einst mühsam erarbeitete pädagogische schulautonome Konzepte verunmöglicht, überhäufen das Ministerium und seine Bildungsdirektionen die Schulen mit Bürokratie und neuen Aufgaben. Demzufolge sinkt gerade bei jenen rund 20.000 Lehrpersonen, die bis 2030 in den Ruhestand übertreten können, die Lust, bis zum 65. Lebensjahr im Schuldienst zu verbleiben. „Ob diese Gruppe mit 65 oder bereits mit 62 ihre Pension antritt, wird über die Funktionsfähigkeit unseres Schulsystems entscheiden“, warnt Bulant. Daher fordern FSG und SLÖ auch am Aktionstag, dem 15. Juni, Maßnahmen von der Bundesregierung, die den Arbeitsalltag an Schulen wieder attraktiver machen:

  • Gehaltsanreize für den Verbleib bis zum Regelpensionsalter
  • Unterstützungsmaßnahmen im Schulalltag und
  • eine Übernahme der Sozial- und Therapiearbeit durch dafür ausgebildete Kräfte.

„Die derzeitige Fülle an Aufgaben für Lehrpersonen, großteils in ausbildungsfremden Bereichen, zehrt an deren Kräften und hat mit einem Klasse Job nichts zu tun“, kritisiert Bulant.

‍Wer meint, Schule bestünde allein aus Fachunterricht, ist ahnungslos.

‍„Schwimmflügerlkurse“ vor dem Dienstantritt sind zu wenig.

„Der aktuelle Personalmangel ist auch darin begründet, dass Lehrkräfte abwandern, weil sie wüssten, wie Schule im 21. Jahrhundert gehen würde, aber allein die Bildungspolitik hindert sie daran“, sagt Thomas Bulant, Bundesvorsitzender von FSG und SLÖ. „Neben einem bildungsfeindlichen Finanzausgleich scheint die Bundesregierung auch an ihrer Praxisabstinenz festzuhalten. Wie an der Assistenzpädagogik, dem neuesten Projekt des Minoritenplatzes, zu erkennen ist, ist der Minister zwar technokratisch bemüht, aber dieses Projekt in punkto Praxisrelevanz und Ausbildung der Sargnagel für die Ganztagesschule.“

Demzufolge befürchten Lehrerinnen und Lehrer, dass die angekündigte verkürzte Ausbildung ihrer Profession wiederum die Theorie und nicht das Kind in den Mittelpunkt eines Studiums stellen wird. FSG und SLÖ fordern seit langem einen Paradigmenwechsel in der Ausbildung, da die Erfahrungen der letzten fünf Jahre gezeigt haben, dass die Universitäten die jungen Lehrkräfte auf die pädagogischen Herausforderungen an den Schulen nicht vorbereiten können. „Das BMBWF hat dies sogar zugegeben, weil es im letzten Sommer für alle Lehrpersonen, unabhängig vom Ausbildungsstand, Kursstunden in Pädagogik, Methodik und Schulrecht vor dem Dienstantritt gesetzlich verankern ließ“, so Bulant kopfschüttelnd. „Um den stetig wachsenden Herausforderungen an unseren Schulen gewachsen zu sein, braucht es vor allem schulpraktische Studien! Die jungen Leute mit einem Schwimmflügerlkurs in die Klassen zu schicken, ist ihnen und den Kindern gegenüber verantwortungslos. Am Aktionstag, dem 15. Juni, wird auch eine rasche, praxisorientierte Ausbildungsreform gefordert werden, um das aktuelle Personal an den Schulen baldigst entlasten zu können.“

SPÖ-Tanzler: "Lehrer*innen brauchen Zeit für Pädagogik statt Bürokratie"

Rekrutierung von Maturant*innen kann aktuellen Personalmangel nicht abdecken – SPÖ fordert bessere Arbeitsbedingungen statt oberflächliche Werbekampagnen

Wien (OTS/SK) - Von der groß angekündigten Entlastungsoffensive für die Schulleitungen vom Herbst 2022 ist in der Realität wenig angekommen: Das ausgesprochene Ziel, den Beruf zu attraktiveren, wurde klar verfehlt – stattdessen gibt es immer mehr Bürokratie an den Schulen, wie beispielsweise ein aktueller Erlass aus dem Bildungsministerium zeigt. Nun erklärt Bildungsminister Polaschek, dass er bereits Maturant*innen für den Lehrberuf gewinnen will. SPÖ-Bildungssprecherin Petra Tanzler kritisiert die heute im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierte Kampagne: „Viele Absolvent*innen schlagen aufgrund der schwierigen Arbeitsbedingungen nach der Ausbildung einen anderen Berufsweg ein. Hier müssen wir einhaken, um den Personalmangel nachhaltig zu bewältigen.“ ****

SPÖ-Bildungssprecherin Petra Tanzler zeigt die leeren Worte des Bundesministers für Bildung auf: „Noch im Oktober versprach Minister Polaschek Unterstützung für die Schuldirektor*innen. Jetzt verlangt er völlig überraschend einen neuen, massiv verkürzten Zeitplan.“ Dieser neue Zeitplan ergibt sich aus einem aktuellen Erlass des Bildungsministeriums, wonach Vorbereitungsarbeiten drei Monate früher als geplant erledigt werden müssten. Es sei zudem „zynisch“, so Tanzler, wenn der Bildungsminister bei Schüler*innen um Personal werbe, während die Lehrer*innen im bürokratischen Aufwand geradezu ersticken.

Thomas Bulant, Vorsitzender von SLÖ und FSG-Lehrer*innen kennt die Situation an den Schulen: „Aufgrund einer verunglückten Dienstrechtsnovelle verändert das Ministerium kurzfristig den Zeitplan für die Vorbereitungsarbeiten für das nächste Schuljahr. Die Bildungsdirektionen wurden in einem Sicherstellungserlass angewiesen die Arbeiten, für die sie bisher das gesamte Sommersemester Zeit hatten, nun schon bis Ende März abzuschließen.“

Diese neuerliche Zusatzbelastung reiht sich ein in die lange Liste an bürokratischen Aufgaben an den Schulen: Diensteinteilungen trotz Personalmangels, Corona-Aufräumarbeiten, Umstellung auf ein neues Personalbewerbungsverfahren und die Ausarbeitung von Black-Out- und Qualitätssicherungskonzepten. Bulant: „Die Schulleiter*innen sind mehr als ausgelastet.“ Die Belastungen träfen aber nicht nur die Schulleitungen, sondern auch ihre pädagogischen Teams und somit direkt die Arbeit in den Klassen. „Diese Arbeitsbedingungen führen sicher nicht dazu, dass junge Menschen den eigentlich schönsten Beruf in diesem Land anstreben“, so Bulant.

Die Vertreter*innen von SPÖ und SLÖ waren sich heute bei Gesprächen im Parlament einig, dass sich das Berufsbild von Lehrerpersonen und Schulleiter*innen wieder mehr an der Pädagogik und weniger an bürokratischen Managementaufgaben orientieren müsse. „Um junge Menschen für den Lehrberuf zu begeistern, müssen die Arbeitsbedingungen endlich verbessert werden, anstatt nur auf oberflächliche Werbekampagnen zu setzen“, so Tanzler und Bulant unisono. (Schluss) ts/ls

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Thomas Bulant mit 98,5 % im SLÖ-Vorsitz für weitere 4 Jahre bestätigt.

Bundeshauptversammlung fordert eine bildungspolitische Renaissance im Sinne der Kinder und Jugendlichen.

 

Wien (OTS) - Bei der gestrigen Bundeshauptversammlung des SLÖ wählten die Delegierten der Landesvereine sowie der Fach- und Berufsgruppen MMag. Dr. Thomas Bulant erneut zum Bundesvorsitzenden. Bulant, der sich über 98,5 % Zustimmung freuen durfte, forderte einen Paradigmenwechsel in der Bildungspolitik ein: "Damit Schulen unsere Kinder auf die Zukunft vorbereiten können, müssen sie sich selbst von Lern- in Lebenswelten verändern, in denen das Interesse am Individuum vor die reine Fachorientierung und die Lernbegleitung vor die Lernkontrolle gereiht werden." Laut Bulant werden dies Pädagoginnen und Pädagogen nur dann umsetzen können, wenn die Bundesregierung möglichst rasch die Ausbildung von Lehrkräften insbesondere im Bereich der schulpraktischen Studien qualitativ verbessert und die Universitäten ihren Widerstand gegen die erlebte Praxis aufgeben müssen. Die Bundeshauptversammlung, die den SLÖ in einen Verein für alle sozialdemokratischen Lehrenden Österreichs öffnete, appellierte an Regierungs- und Oppositionsparteien Bildungsfragen wieder vermehrt Aufmerksamkeit zu schenken und in die Jugend zu investieren: "Koste es, was es brauche!"

 

Thomas Fitzko BEd
Bundessekretär des SLÖ (Sozialdemokratische Lehrende Österreichs)

 

 

„Wer für geöffnete Schulen eintritt, muss auch in die Vorsorge investieren!“

In Sorge um Gesundheit und Pädagogik stellt der SLÖ erneut fünf Forderungen.

 

Wien (OTS) - „Österreichweit steigen die Infektionszahlen – und mit ihnen auch die Verunsicherung und Angst vor einer Erkrankung in den Schulen. Darunter leidet selbst im Präsenzunterricht die Pädagogik. Distanz schwächt die für Kinder wichtige Beziehungsarbeit“, zeigt Thomas Bulant, Bundesvorsitzender des SLÖ, auf. „Die Schule kann aufgrund der Pandemie vieles nicht mehr bieten, was die Schüler/innen in ihrem Kompetenzerwerb motiviert und unterstützt. Gesunde und geschützte LehrerInnen allein können Lerndefizite innerhalb der Corona-Generation minimieren.“

 

Daher fordert der SLÖ im Vorfeld zukünftiger Lockdown-Verschärfungen von der Bundesregierung:

  1. Sichern Sie eine erweiterte Schulautonomie zur Bewältigung der unterschiedlichen Herausforderungen!
  2. Öffnen Sie den Weg in den Schichtbetrieb (Zippverschluss-System), der bereits im letzten Frühsommer epidemiologisch und pädagogisch erfolgreich gewesen ist!
  3. Schützen Sie schwangere Lehrerinnen durch Home-Office!
  4. Beginnen Sie rasch in allen pädagogischen Einrichtungen mit der Grippeschutzimpfung und der Auslieferung der angekündigten FFP2-Masken!
  5. Sorgen Sie mit einer Erweiterung des Dienstpostenplans für die Absicherung einer pädagogisch effizienten Diensteinteilung!

 

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MMag. Dr. Thomas Bulant

Bundesvorsitzender des SLÖ

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thomas.bulant@apsfsg.at

Testpriorität für Schulen bringt Sicherheit im nächsten Covid 19-Semester

Lehrer*innen befürworten Schulstartstrategie von SPÖ-Hammerschmid

 

Wien (OTS) - „95 Millionen Euro würde ein SPÖ-geführtes Bildungsministerium investieren, damit alle Lehrer*innen ins Screening Programm mit periodischen Testungen aufgenommen und alle Schüler*innen mit Test-Kits ausgestattet werden könnten. Wir unterstützen das von uns mitausgearbeitete Schulstartkonzept von Sonja Hammerschmid inklusive der Hygienevorschriften und fordern Minister Faßmann auf, die vorgeschlagenen Fast-Lane-Testungen zu finanzieren und damit zur Sicherheit an unseren Schulen in Corona-Zeiten beizutragen“, kommentiert Thomas Bulant, Gewerkschafter und Vorsitzender der sozialdemokratischen Lehrer*innen, das Testkonzept der SPÖ.

 

„Die Ankündigungspolitik des letzten Semesters kann sich Heinz Faßmann für das neue Schuljahr sparen, denn Schulleitungen und ihre Teams sind es leid, aus dem Bildungsministerium Versprechungen zu hören und dann alles selbst richten zu müssen. Unsere Schüler*innen und Lehrer*innen sind es wert, im Verdachtsfall sofort durch ambulante Testteams getestet und innerhalb von 24 Stunden über ihren Gesundheitszustand informiert zu werden.“

 

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MMag.Dr. Thomas Bulant

SLÖ-Bundesvorsitzender

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Pressekonferenz mit Sonja Hammerschmid

Game over

Die Schulleiter/innen von Österreichs Pflichtschulen fordern: Pädagogik statt Bürokratie!

 

„95 Prozent aller befragten Schulleiter/innen an Pflichtschulen beklagen, dass die pädagogische Leitung einer Schule durch Bürotätigkeiten, Dokumentationen und zentral verordnete Abfragen und Testungen zunehmend in den Hintergrund verdrängt wird“, zitiert Gewerkschafter Thomas Bulant aus einer Befragung von FSG und SLÖ an rund 3700 österreichischen Pflichtschulen. Seine Anklage lautet: „Die Bürokratie bringt unsere Schulen um. Schulleiter/innen werden als Buchhalter und Schreibkräfte der Schulverwaltung missbraucht.“ 90 Prozent der Befragten weisen laut Umfrage darauf hin, dass ihre pädagogische Expertise verdrängt wird. Neue Aufgabenstellungen für die Schulleitung erfolgen laut 96 Prozent der Befragten Schlag auf Schlag ohne ausreichende Unterstützung und Planungsgrundlagen sowie ohne Rücksicht auf die Herausforderungen des täglichen Schulbetriebs und die zeitlichen Ressourcen am Standort.

 

„Die Beteiligung von 26 Prozent aller Schulleiter/innen an unserer Befragung unterstreicht, wie groß die Sorge ist, dass unsere Schulen vor dem pädagogischen Kollaps stehen. Lehrer/innen bräuchten bei Lernproblemen und Verhaltensauffälligkeiten die pädagogische Unterstützung durch die Schulleitung. Aber dafür bleibt kaum Zeit“, sagt Bulant. „Die aktuellen Ereignisse rund um die Gewalt an einigen Schulen belegen, dass Schulleiter/innen nicht unter Aktenordnern verschüttet werden dürfen, sondern an die Seite von Kindern und Lehrer/innen gehören.“ Um eine Re-Pädagogisierung der Direktionen erzielen zu können, wünschen sich 95 Prozent der Befragungsteilnehmer/innen mehr Unterstützung seitens des Minsteriums und der Gewerkschaft.

 

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Die Bürokratie bringt unsere Schulen um.

Wer bei Gewalt an Schulen die Schuld nun bei der Schulleitung sucht, entlässt die Politik aus ihrer Pflicht.

 

„Vorfälle wie der aktuelle an einer Bundesschule dürfte es laut Schulunterrichtsgesetz gar nicht geben. § 56 beauftragt die Schulleitungen, Lehrer/innen in ihrer Unterrichts- und Erziehungsarbeit zu beraten und für Ordnung in der Schule zu sorgen“, sagt Thomas Bulant, SLÖ-Vorsitzender, Gewerkschafter und Pflichtschullehrer. „Es grenzt jedoch an politischen Amtsmissbrauch, wie Schulleiter/innen bei der Erfüllung der gestellten Aufgaben seitens des Ministeriums behindert werden.“

 

Laut Bulant verbringen die Schulleiter/innen von Pflichtschulen rund 80% ihrer Arbeitszeit mit administrativen Tätigkeiten, Anfragebeantwortungen und bildungspolitischen Innovationen, die seitens des BMBWF und ihrer Dienststellen an sie herangetragen werden. „Schulleiter/innen sind heute Buchhalter und verlängerter Arm des Minoritenplatzes. Das Pädagogikpaket 2018 hat die Grundschulreform 2016 und das Autonomiepaket 2017 bereits wieder teilweise abgelöst und die Direktor/innen erneut in die Pflicht genommen.“ Wie sehr die pädagogische Schulleitung seitens der Politik verunmöglicht wird, will Bulant demnächst infolge einer österreichweiten Erhebung vorlegen.

 

„Schüler/innen und Lehrer/innen brauchen eine pädagogische Leitung. Das Ministerium muss die Bürokratie an Schulen einschränken“, fordert Bulant. „Ansonsten bringt es die Schulen um.“

 

Nachfragehinweise:

MMag. Dr. Thomas Bulant

Vorsitzender des SLÖ

Löwelstraße 18

1010 Wien

Vorsitzender der APS-FSG

Schenkenstraße 4/5

1010 Wien

T: 069919413999

M: thomas.bulant@apsfsg.at

 

Wie wäre es mit einem Blick in die österreichische Bundesverfassung?

SLÖ befürwortet einen Ethikunterricht für alle.

 

Wien (OTS) - „Ein verpflichtender Ethikunterricht lediglich als Ersatz für den Religionsunterricht greift zu kurz“, fasst Bundesvorsitzender Thomas Bulant die im SLÖ seit Jahrzehnten bestehende Haltung zusammen. „Die österreichische Verfassung kennt keine Religionspflicht, sondern eine Religionsfreiheit. Daher kann an die Stelle der nicht konstituierten Glaubenspflicht auch kein anderer Pflichtunterricht treten. Artikel 14, Absatz 5a nennt jedoch Demokratie, Humanität, Solidarität, Friede und Gerechtigkeit sowie Offenheit und Toleranz gegenüber den Menschen als zu vermittelnde Grundwerte der österreichischen Schule.” Der SLÖ sieht laut Bulant in einem Ethikunterricht für alle die Chance, dass Schüler/innen in einer immer mehr auseinander driftenden Gesellschaft, orientiert an sozialen, religiösen und moralischen Werten, befähigt werden, Verantwortung für sich selbst, Mitmenschen, Umwelt und nachfolgende Generationen zu übernehmen.

 

„So wie die Menschenrechte unteilbar sind, hat auch ein Ethikunterricht für alle seine Bedeutung, damit unsere Schüler/innen den Umgang mit Unterschieden auf Basis gemeinsamer Werte lernen“, gibt Bulant die Meinung vieler Schulleiter/innen und Lehrer/innen wieder.

 

Rückfragen & Kontakt:

MMag. Dr. Thomas Bulant

Vorsitzender des SLÖ

Löwelstraße 18

1010 Wien

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Bildung braucht Freiheit!

 SLÖ beschließt auf seiner Bundeshauptversammlung die Verteidigung und den Ausbau schulautonomer Rechte.

 

Wien (OTS) - Auf seiner Bundeshauptversammlung in Kärnten am 10. November 2018 hat der SLÖ mit dem Leitantrag „Bildung braucht Freiheit“ die Weichen für seine bildungspolitische Arbeit der nächsten Jahre gestellt. Der wieder gewählte Vorsitzende Thomas Bulant schwor die Delegierten darauf ein, die Interessenvertretung an den Schulen zu verstärken und sich für die schulautonomen und individuellen Rechte der Pädagoginnen und Pädagogen einzusetzen.

 

Der beschlossene Leitantrag im Detail:

 

„Aufgrund der seit dem Dezember 2017 erfolgten Maßnahmen des BMBWF stellt der SLÖ fest, dass die Bundesregierung die Autonomie für die Schulstandorte nicht ausgebaut, sondern zugunsten einer zentralistischen Anordnungskultur eingeschränkt hat. Gleichzeitig verstärkt die Regierung mittels organisatorischer Maßnahmen die im österreichischen Schulsystem vorhandene Zweiklassengesellschaft. Diese vor allem ideologisch motivierten Einschnitte sind begleitet von einer Geringschätzung eines über Jahrzehnte erfolgten Engagements in Schulentwicklungsprojekten und Schulversuchen, um die österreichische Schule fair, leistungsgerecht und schüler/innenzentriert zu gestalten.

 

Die Schulen und ihre vielfältigen Herausforderungen brauchen hingegen Anerkennung ihrer Leistungen im fairen Vergleich und die Freiheit im Sinne von Unterricht und Erziehung standortspezifisch entscheiden zu können. Der SLÖ spricht sich daher dafür aus, dass die Entscheidungsrechte von Schulpartnern erhalten und ausgebaut werden, und fordert von der Bundesregierung für unsere Schulen eine Umkehr vom bisher eingeschlagenen Weg:

 

  • Entscheidungsfreiheit bei der Auswahl der Leistungsbeurteilungsform in der Volksschule
  • Entscheidungsfreiheit über Differenzierungsmaßnahmen und Leistungsbeurteilungsformen in den Schulen der Sekundarstufe 1
  • Entscheidungsfreiheit, unterschiedliche Sprachfördermodelle an standortspezifische Bedingungen anpassen zu können
  • Entscheidungsfreiheit, pädagogisch notwendige Maßnahmen zur Förderung von Schüler/innen auf der Grundlage einer zusätzlichen indexbasierten Ressourcenzuteilung vornehmen zu können
  • Entscheidungsfreiheit, Stundentafeln über die derzeitigen Bandbreiten hinaus schulautonom gestalten zu können, um den Erwerb der Basiskompetenzen und individuelle Lösungen für erzieherische Problemstellungen zu ermöglichen
  • Entscheidungsfreiheit, aus externen Testverfahren auswählen zu können
  • Entscheidungsfreiheit, die schulpartnerschaftlichen Kontakte schulautonom gestalten zu können.“

Rückfragen & Kontakt:

Astrid Pany, MA

Bundessekretärin des SLÖ

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